Der Versuch, ein Fazit zu ziehen.

Dankbarkeit steht ganz oben.

Reisen ist momentan nicht angesagt. Aus bekannten Gründen kann ich den Kreis zu unserem Auskunftspunkt Hamburg noch nicht schliessen. Aber das kommt noch und trotz der derzeitigen Entschleunigung ringsum hat sich seit unserer Ankunft in der Schweiz sehr viel bewegt.

Wir kampieren nach wie vor in unserem neuen Heim, da das Abholen des Hausstands nicht möglich ist. Das ist auch nicht so schlimm, wenn man bedenkt, dass wir nach der langen Reise und entgegen der allgemeinem Schlechtwetterlage rechtzeitig und gesund unseren geschützten Hafen erreichen konnten.

Oft tauchen wie flüchtige Versatzstücke Bilder oder Erinnerungen vergangener Reisetage an die Oberfläche. Ich lächle dann in mich hinein. Diese Momente versüßen die alltäglichen Verrichtungen. Wir haben so viel erlebt, entdeckt und erfahren und wie das bei den meisten von uns auf zauberhafte Weise eingerichtet ist, bleibt auch bei mir das Positive haften.

Es waren schlussendlich die Menschen, welche den größten Eindruck hinterlassen haben. Wir konnten unterwegs so viele unterschiedliche Lebenspläne kennenlernen. Zudem sind es die Begegnungen, die den Zustand einer Gesellschaft oder Kultur spiegeln. Diese Begegnungen sagen auch etwas über einen selbst aus. Wie fühle und bewege ich mich unter Fremden? Keine Landschaft, und sei sie noch so faszinierend, kann das eigene Ich so gut reflektieren wie andere Menschen. Und auch der Begriff Heimat kriegt eine andere Qualität. Ich bin da zuhause, wo ich mich aufgehoben und sicher fühle, wie aktuell in Solothurn.

Dann war da noch meine Rolle als Vater und Ehemann – zwei relativ neue Aufgaben. Wir waren quasi 24 Stunden am Tag beisammen, was eine spezielle Herausforderung darstellte (unterdessen ist das in der Corona-Krise für viele eben auch eine neue Erfahrung). Es gab kaum Auszeiten für den Einzelnen, was nicht immer einfach war. Darum bin ich stolz, dass wir das über 16 Monate hinweg so toll gemeistert haben und zusammengewachsen sind.

Unterdessen habe ich meine geplante Tätigkeit als Geschäftsführer der Grico Group AG aufgenommen. Es gibt spannende Aufgaben und eine leistungsstarke, neue Infrastruktur. Mein Einmal-rund-um-die-Welt-Computer kommt dank seiner Treue ins Museum (das ist kein Witz).

Ich bin unendlich dankbar für die Zeit des Reisens mit all ihren Begegnungen und den vielfältigen Erfahrung als Familie. Mein unbeschwerter Theo ist neben meiner Eva die große Liebe meines Lebens.

Für 16 Monate genau drei Paar Schuhe, eine lange Hose, ein Pullover, eine dünne Regenjacke und mein alter Rechner, der am Schluss nur noch mit spanischer Tastatur und externer Maus funktionierte. Diese Reduktion hat mir Spaß gemacht.
Und dennoch, nach der Ankunft in Solothurn habe ich mich über mehr Möglichkeiten oder eine vergrösserte Auswahl gefreut (auch bei den Klamotten).