Einmal rundherum.

5 Kontinente, 19 Länder.

Ich habe eine Menge unterwegs gelernt, zum Beispiel das Laufen in Sri Lanka. Ich kenne unterschiedlichen Sprachen und erinnere mich an ganz viele andere Kinder. Es gab spannende Ausflüge, auch wenn ich manchmal vom Autofahren die Nase voll hatte. Ich kenne die Tiere, die mir in Büchern gezeigt werden sogar in natura. Welcher Zweijährige ist schon auf einem Pferd, Wasserbüffel und Kamel geritten? Wer hat schon beim Einschlafen und Aufwachen auf die Rufe von Kampfhähnen, Papageien, Kakadus oder gar Brüllaffen gelauscht? Ich bin schon in Tuk-Tuks und auf Rollern über Buckelpisten gehopst. Und beim Fliegen macht mir keiner etwas vor. Durch all diese Erlebnisse sind meiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Zurück in der Schweiz besuchen wir Oma Laura und Opa Fredy, auf die ich mich schon gefreut habe. Mama ist mit mir sogar nach Hamburg zu Oma Bärbel geflogen und wir haben Memphis abgeholt. Mit der Ambayay (mein Wort für Eisenbahn) sind wir zurück nach Solothurn gebraust und da wohnen wir nun immer im gleichen Haus, was eine neue Erfahrung für mich ist. Hier habe ich ein hölzernes Gitterbett sowie die alten Spielsachen von Papa geerbt. Mit Memphis spiele ich Verstecken. Das ist zwar kein richtiger Bruder, aber ein echter Kamerad. Wir streifen täglich durch den Wald und toben im Garten. Unser Haus ohne Möbel ist zudem die ideale Rennstrecke für mich und mein Velo. Und einmal waren wir zu viert sogar beim Skilaufen. Auch bin ich schon ein paarmal in eine Sing- und Spielgruppe gegangen – was für ein Spaß.

Zur Zeit verstehe ich nicht, warum ich plötzlich weder zu Oma und Opa noch mit den anderen Kindern spielen darf. Was ist denn hier los?