Die Eisenbahn.

Den Engländer sei dank.

Quer über die Schmetterlingsinsel gibt's wundervolle Zugverbindungen. Diese Strecken gehören zu den Schönsten ihrer Art. So begaben wir uns einige Male mit Sack und Pack zum Bahnhof und liessen uns verzaubert über die Gleise Sri Lankas chauffieren.

Reto:  Wenn Bahn noch nach Eisen riecht, die Lok rauchend faucht, die Wagenkombination knarzt und stöhnt, die Gelenke ölig tropfen und durch die offene Tür der Fahrtwind erfrischend kühlt, dann ist man tief berührt von der technischen Errungenschaft vergangener Jahre. Der in der Schweiz geprägte Begriff »Bahnsexualität« kriegt hier ein Gesicht. Das Zugfahren ist für mich, anders als für die Einwohner, ein exklusives, unvergessliches Erlebnis. Danke!

Theo:  Die knatternden Kolosse haben mich erst erschreckt, doch auf der Fahrt bin ich trotz Ruckeln und Lärm jeweils selig eingeschlafen.

Eva:  Wie lautete einst der Werbeslogan der Deutschen Bahn: "Mehr als fahren!" Genauso ist es auf Sri Lanka. In Küstennahe donnern wir durch das Land, rechts die tosenden Wellen des Ozeans und links üppige Bananenstauden und Palmen. Zwischendrin sind Buddhas und weiße Stupas zu erblicken. Andernorts säumen grüne Teeplantagen die Trasse durch das fruchtbare Hügelland. Ich schaue verträumt aus dem Fenster und kann mir gut vorstellen, wie die Engländer einst zur Kolonialzeit das Land besiedelten. Vorbei geht es auch an bewässerten Reisfeldern, auf denen die Bauern in Handarbeit den Boden kultivieren, wobei sie von Vögeln, Rindern und Wasserbüffeln umringt sind.