Flemington.

Hier trägt Frau noch Hut.

Unser Camping-Trip führte uns über Adelaide nach Melbourne zurück. Erneut ein breites Eventangebot, erneut Flemington. Was in Europa der Fußball ist, sind auf dem fünften Kontinent die Pferderennen. Es gibt über 360 registrierte Rennbahnen in Australien. Beim Melbourne Cup auf dem Flemington Racecourse, dem reichsten Handicap der Welt, hält im November eines jeden Jahres eine ganze Nation den Atem an. Der Racecourse wurde erstmals 1840 genutzt. Er bietet neben Ausblicken auf die Skyline von Melbourne auch den größten öffentlich zugänglichen Rosengarten auf der Südhalbkugel. Neben den Pferderennen finden auf dem Gelände zahlreiche Events wie Musikfestivals und Kinoveranstaltungen statt.

Eva:  Das ganze Ambiente ist gigantisch. Die Männer tragen Anzug mit Krawatte und die Frauen stöckeln auf hohen Absätzen und mit ausgefallenen Hüten über die Rasenflächen. Die Tribünen sind gefüllt mit Menschen, die Luft knistert vor Spannung: Wer macht das nächste Rennen? Die Pferde, die vor dem Wettlauf zur Schau gestellt und noch ruhig im Kreis geführt werden, sind wahre Kraftpakete. Wenn sie von der Rennstrecke zurückkommen sind die Nüstern gebläht und die Muskeln beben neben den pulsierenden Adern unter dem glänzenden Fell. Natürlich mag ich die eleganten Vierbeiner lieber entspannt auf den riesigen Wiesen grasen sehen, wenn wir mit unseren Pferdestärken unter der Kühlerhaube durch das Land fahren, aber beeindruckend ist das Ganze trotzdem.

Theo: Es waren wunderbare Ausflüge zu diesem schönen Rosengarten. Barfuß über den gepflegten Rasen rennen und wenn die vielen Menschen laut johlen, wird auch ordentlich geklatscht. Ein ganzes Areal für Kinder mit Ballons, Schminken, Spielen und Ponyreiten. Als Mama mich aber auf das Pony gesetzt hat, gefiel mir das gar nicht. Streicheln gern, aber mehr noch nicht!

Reto:  Mit Kind und meiner fachkundigen Frau macht es besonders viel Spass, sich zwischen den Rennpferden und den ausgefallen gekleideten Menschen unter der strahlenden Sonne Melbournes zu bewegen. Ich fühlte mich wohl, trotz fehlender Garderobe. Zumindest war unterdessen für die gepflegte Anreise gesorgt. Nach sechs Wochen Hickhack und ein paar weiteren Scheinen ist unser ersteigerter Wagen angemeldet, versichert und fahrbereit. Endlich!