Inselleben.

Ein Zwischenfazit.

Bantayan – eine fremdartige Welt, in die wir eintauchen dürfen. Ob Essen, Wasser, Strassenverkehr oder Musik – alles hat seine eigene Qualität, so dass wir entweder schweigend staunen oder offen über das Entdeckte diskutieren müssen.

Eva:  Wir wollten die Philippinen in ihrer ursprünglichen Schönheit fernab der Luxusresorts erleben. Ich bin nun aber doch etwas schockiert. Beißende Gerüche nach Fäkalien, Rauch oder Fisch; Kleinkinder, die neben den Hühnern und im Staub hocken und spielen; ältere Kinder, die von der benachbarten Insel per Boot zur Schule gebracht werden und das letzte Stück bis an Land durch hüfthohes Wasser waten. Hunderte Hühner in zu kleinen Käfigen; angebundene Kühe, Ziegen und Schweine, denen das Blut kaum mehr durch die Fesseln fließen kann, aber das interessiert hier offensichtlich niemanden. Wir werden oft mit zahnlosen Lächeln gemustert. Die Bewohner sind aufgeschlossen und sehr freundlich. Viele scheinen zufrieden mit sich und ihrem Leben. Das finde ich bewundernswert.

Theo:  Ein bisschen warm hier, aber durchaus abwechslungsreich. Tausende von Holzfiguren, mit denen ich in den Souvenirläden spielen darf, während Mama und Papa abends mit anderen auf Englisch und Französisch plaudern. Mich kennen hier schon alle. Wenn ich in meinem Wagen durch die Straßen geschoben werde, höre ich von allen Seiten „Tiiiio“. Ich habe viel Neues gekostet, so nasche ich jetzt bevorzugt Avocadoeis oder Crème Brûlée. 

Reto:  Wenn ich aus dem geschützten Umfeld der einfachen Touristen-Infrastruktur ausbreche, schlägt mir Armut entgegen. Die Leute wirken teils ungesund und teils auch etwas angespannt. Wir machen uns auch Sorgen, denn just nach unserer Ankunft gab das Gesundheitsdepartement eine Dengue-Warnung für weite Teile der Philippinen aus. Die Insel Bantayan wird dabei speziell erwähnt. Wir treffen Schutzvorkehrungen und sind auf der Hut. Trotzdem ist auch unbekümmerte Fröhlichkeit anzutreffen – in der Bevölkerung oder auf den Gesichtern der vornehmlich männlichen Touristen.

Von der spanischen Kolonialzeit (1565 bis 1898) ist kaum was erhalten.
Wenig Autos und trotzdem reges Treiben auf der Strasse.
Vor der Hütte gäbe es viel zu tun.
Nur vier Schritte weiter herrscht stille Zufreidenheit.
Haustiere sind in jeder Siedlung sicht-, hör-, und riechbar.
Nicht jeder kann sich ein Fahrzeug leisten.