Stadtvisite?

Mit dem größten Vergnügen.

Unsere 2000-km-Rundreise beschränkt sich auf die Halbinsel Yucatán, welche den Golf von Mexiko vom Karibischen Meer trennt. Die von uns besuchten Städte sind farbenfroh und stets von der kolonialen Vergangenheit geprägt. Repräsentative, zeitgemäße Elemente sind selten und wirken oft etwas verloren oder gar unbeholfen.

Reto:  Beim Reisen verliere ich ein Stück Illusion. Die Oberfläche wird so viel aufgekratzt, dass ich eine stumme Ahnung über die jeweils besuchten Länder kriege. Die Zeit reicht nicht aus, um einen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zustand beurteilen zu können. Das ist eine spezielle Form von Realität und gehört zu der Art Weltreise, wie wir sie machen, dazu. Trotzdem erhalte ich Einblicke in Systeme und Gesellschaften und freue mich über das, was bei mir ankommen kann. In Mexiko ist das viel Ästhetik und gute Gestaltung.

Eva:  Am Fuße der Mayaruinen verspüre ich eine tiefe, innere Ruh; in den Städten hingegen schlägt der Puls gleich höher. Die Straßen sind gesäumt von flachen Häusern, deren Fassaden bunt angestrichen sind. Ja, so habe ich mir Mexiko vorgestellt. Ich will nicht verschweigen, dass ich mich dann bei dem Gedanken ertappe, wie schön es auch mal ohne Kind sein könnte. Abendliche Tapasbarbesuche, in Ruhe eine Sangria genießen, ohne ständig aufspringen zu müssen, weil Theo in Höchstgeschwindigkeit durch die Straße rennt, oder auch mal ein durchtanzte Nacht – aber eben gemeinsam mit Reto – das wäre mal was.

Theo:  Aufgepasst, ich komme!